Die vollständige Einstellung der S 11 durch die Deutsche Bahn (DB) ist eine nicht tolerierbare Entscheidung, die eine klare und scharfe Reaktionen des NVR (Zweckverband Nahverkehr Rheinland) als Auftraggeber und Vertragspartner der DB erfordert. Ein solcher Schritt darf sich nicht widerholen. Landrat Santelmann als Verbandsvorsteher des NVR und die NVR Geschäftsführung sind gefordert, in umgehenden Gesprächen mit der DB Reglungen zu treffen, dass sich die Situation so nicht wiederholt.

Es ist klar, dass massiver Personalnotstand durch Corona – mitten in der Urlaubszeit – zu Problemen führt. In einer solchen Situation wird es auch zu – möglicherweise starken – Zugausfällen kommen. Dafür habe ich Verständnis.

Aber der Totalausfall auf einzelnen Linien ist keine akzeptable Lösung. Zur S 11 gibt es für die Bahnkunden aus Bergisch Gladbach und Umgebung keine gute Alternative. Notwendig wäre es – vergleichbar zur Situation bei einem massiven Streik – einen Notfallfahrplan für alle Strecken zu erstellen, statt einzelne Linien vollständig einzustellen. Dies wäre möglich, weil nach Angaben der DB trotz der Einstellung auf der S11, S12, S13 und S19 über 80 % der Fahrten im Regionalverkehr in Nordrhein-Westfalen wie geplant fahren. Statt überall weniger Fahrten anzubieten lässt die DB einzelne S-Bahn-Linien vollständig ausfallen. So geht es aber nicht. Das ist nicht akzeptabel!

So handelt die DB für die Kunden der S11, S12, S13 und S19 unverantwortlich. Einfache Planung – Streichung einzelner S-Bahn-Linien statt aufwendiger Notfallplan – war Hintergrund der Entscheidung der DB – zu Lasten der Kunden in Köln, im Rheinisch-Bergischen und im Rhein-Sieg-Kreis.

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Zorn
Vorsitzender der SPD-Fraktion
Rheinisch-Bergischer Kreis