SPD informierte sich über den Zustand der bergischen Wälder

4. Oktober 2019 | Kreistagsfraktion, Umwelt und Verkehr

Unter der Führung von Revierförster Wolfgang Blass vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW informierte sich der Arbeitskreis Umwelt und Planung der SPD-Kreistagsfraktion über den Zustand der bergischen Wälder.

Nach einer allgemeinen Einführung durch Förster Blass fuhr die Gruppe an ein Waldstück in Bergisch Gladbach-Bärbroich an dem Blass die Folgen und das Ausmaß des Waldsterbens an den Fichtenbeständen deutlich machte. Die große Anzahl der Fichten, die nach dem 2. Weltkrieg angepflanzt wurde, wird nun durch den Borkenkäfer so schnell vernichtet, dass die Maschinen der Waldarbeiter mit der Verarbeitung nicht mehr hinterherkommen. Alte Fichten, die noch im August vital und grün aussahen, lassen jetzt alle Nadeln fallen. In großen Bereichen gibt es Kahlschläge und in absehbarer Zeit wird nahezu der gesamte Fichtenbestand zerstört sein. Hunderte von Festmetern Holz warten auf den Abtransport, doch der Markt ist übersättigt, so dass auch viele tote Bäume stehen bleiben werden. Die Teilnehmer diskutierten darüber, ob auf die Naturverjüngung vertraut werden könne oder welche Baumarten in Zukunft bei Aufforstungen gepflanzt werden sollten.

Vielleicht wäre es sinnvoll die Förderbedingungen für Wiederaufforstungen des Landes NRW an den Klimawandel anzupassen, so dass auch resistentere Bäume aus anderen Gebieten Europas gepflanzt werden können. Lenore Schäfer, Sprecherin des AK Umwelt und Planung fasste den Besuch so zusammen: „Wir danken Herrn Blass sehr, denn er hat uns kompetent den Zustand der bergischen Wälder deutlich gemacht und gezeigt, dass das Sterben der Fichten sehr viele Facetten hat, von den Folgen für das Klima, den Folgen für die Waldbesitzer, bis hin zu den Folgen für die Bauherren, deren Holz für den Dachstuhl in Zukunft teurer wird. Aber auch die Folgen für jeden einzelnen von uns, die wir den Wald als Erholungsort nutzen, denn uns ist heute klar gemacht geworden, dass wir im Wald selber für unsere Sicherheit verantwortlich sind, wir selber müssen die Augen offen halten und mögliche Gefahren durch tote Bäume abschätzen. Jede einzelne dieser Facetten benötigt kreative Ideen, um gemeistert zu werden. Wir müssen nun in der Fraktion darüber diskutieren, an welchen Stellen wir uns einbringen können, damit auch unsere Nachkommen noch Wälder erleben können.“

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